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Die Macht der Sprache

Kommunikation. Ein entscheidender Motor unserer Zivilisation. Eine Errungenschaft, die uns erst befähigte, komplexere Sachverhalte gemeinsam zu erörtern, nicht Greifbares zu beschreiben und Emphatie Ausdruck zu verleihen. Mit Kommunikation geht auch immer Kooperation einher - oder nicht? Spätestens seit dem dritten Reich wissen wir, wie Rhetorik steuern, polarisieren, Hass schüren und uns manipulieren kann.

Die Sprache ist ein zweischneidiges Schwert, denn ob wir wollen oder nicht, die Art von Sprache die wir erfahren, formt unser Denken und Handeln. Erfahren wir viel verbale Agression, wird sich auch unsere Art zu kommunizieren dementsprechend verändern. Das Gehirn verschaltet sich ganz von alleine neu, dies ist für uns nicht steuerbar. Nur wenn wir aktiv den Diskurs zivilisieren, unseren Puffer der Vernunft aufrecht erhalten und uns nicht einfangen lassen von dumpfer Rhetorik, können wir gegen eine Verrohung der Sprache ankämpfen und somit der Frontenbildung entgegenwirken. Nicht nur die Politik, oder der Journalismus trägt Verantwortung für eine Demokratie stärkende Sprache der Vernunft. Auch wir können positiv auf den Diskurs einwirken: Zum Beispiel durch die Beteiligung in der Gruppe um den Hashtag #ichbinhier, die sich sachlich und höflich dem Hass auf Facebook entgegen stellt. Oder in einer Diskussion den Fokus auf positive Seiten der Thematik lenken, anstatt in einer Verteidigungshaltung zu verharren. Dies kann helfen, an der verhornten Weltsicht des Wutbürgers zu kratzen und unser Gehrin auf empathische Kommunikation zu trainieren - wir sind alle Teil des Diskurses und müssen hierfür endlich auch Verantwortung übernehmen.

Zum Thema Sprache und wie sie unser Bewusstsein prägt und verändert empfehle ich das sehr interessante NDR-Interview mit der Neurolinguistin Dr. Elisabeth Wehling.